Fertigstellung neuer Wohnungen in NRW deutlich gesunken

Eingetübt: Wohnungsbau in NRW

Der Wohnungsbau hat es momentan schwer. Stark gestiegene Baukosten und Energiepreise, hohe Inflation und gestiegene Zinsen lassen viele Bauherren ihre Projekte zurückstellen oder gar aufgeben. Doch jetzt zeigt sich: Schon im letzten Jahr ist die Zahl der Fertigstellungen von Wohnungen in Nordrhein-Westfalen deutlich zurückgegangen – stärker als im Bundesdurchschnitt.

Beim Neubau in NRW hat sich die Lage eingetrübt: Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen geht zurück.

Der Wohnungsbau hat es momentan schwer. Stark gestiegene Baukosten und Energiepreise, hohe Inflation und gestiegene Zinsen lassen viele Bauherren ihre Projekte zurückstellen oder gar aufgeben. Doch jetzt zeigt sich: Schon im letzten Jahr ist die Zahl der Fertigstellungen von Wohnungen in Nordrhein-Westfalen deutlich zurückgegangen – stärker als im Bundesdurchschnitt.

Düsseldorf. Der Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Insgesamt wurden 2022 etwas mehr als 47.000 Wohneinheiten fertiggestellt – das bedeutet ein Minus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das hat das statistische Landesamt IT.NRW jetzt mitgeteilt. Damit schwächelt der Neubau in NRW besonders stark: Im Bundesdurchschnitt nahm der Wohnungsbau letztes Jahr immerhin noch um 0,6 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt bereits vor Pfingsten vermeldet hatte.

Am stärksten war der Einbruch der Neubautätigkeit in NRW im Bereich der Einfamilienhäuser: Um 6,2 Prozent ging die Zahl der Fertigstellungen in diesem Segment zurück. Beim Zweifamilienhaus lag das Minus dagegen nur bei 0,3 Prozent. Mehrfamilienhäuser rangierten mit einem Rückgang von 1,7 Prozent dazwischen. Besonders stark eingebrochen ist zudem die Schaffung neuer Wohnungen in Bestandsgebäuden: Nur noch 4.810 solcher Projekte wurden 2022 fertiggestellt, was ein Minus von 18,5 Prozent bedeutet.

Ein Plus ergab sich allerdings noch bei neuen Wohnungen in Nichtwohngebäuden: Um 4,9 Prozent stieg die Zahl der neu fertiggestellten Objekte in diesem Bereich. Mit 707 Wohneinheiten bleibt dieser Sektor jedoch insgesamt ein Nischenphänomen. Unter dem Strich kommt Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2022 auf eine Wohnungsbauquote von 25,6 fertiggestellten neuen Wohnungen pro 10.000 Einwohner. Allerdings gibt es bei den Fertigstellungsquoten große Unterschiede zwischen den einzelnen Kommunen.

Wohnungsbau im Regierungsbezirk Düsseldorf stark eingebrochen

So kommt Heinsberg auf eine Fertigstellungsquote von 48,4 Wohneinheiten pro 10.000 Einwohner, Warendorf auf 49,0 und der Kreis Euskirchen sogar auf 53,7. Schlusslichter waren dagegen das bereits sehr dicht bebaute Wuppertal mit nur 5,9 sowie Gelsenkirchen mit 6,3 und Hagen mit 7,1. Etwas überraschend: Es gibt genau eine Region, die den insgesamt hohen Rückgang beim Wohnungsbau maßgeblich verursacht hat: Der Regierungsbezirk Düsseldorf verbuchte ein Minus von 14,6 Prozent im Jahr 2022.

Demgegenüber kamen die westfälischen Regierungsbezirke auf wesentlich geringere Rückgänge: In Münster waren es 3,0 Prozent, in Detmold 2,8 Prozent und in Arnsberg 2,4 Prozent. Der Regierungsbezirk Köln konnte als einziger sogar noch ein kleines Plus ausweisen: Um 0,6 Prozent mehr neue Wohnungen wurden dort 2022 fertiggestellt. Über die Gründe für die erheblichen örtlichen Unterschiede bei der Neubautätigkeit erlaubt die amtliche Statistik indes keine Rückschlüsse.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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