Das eigene Zuhause ist für Kinder ein Ort des Entdeckens und Lernens. Doch gerade in diesem vertrauten Umfeld lauern viele Gefahren. Um Unfälle und Verletzungen zu vermeiden, sollten die eigenen vier Wände daher kindersicher gestaltet werden – und das lässt sich bereits mit einfachen Maßnahmen umsetzen. Haus & Grund hat ein paar Tipps für Eltern zusammengestellt.
Berlin. Etwa 60 Prozent der Unfälle von Kindern passieren im eigenen Zuhause. Ob Stürze, Verbrennungen oder Vergiftungen – viele Unfälle lassen sich vermeiden, wenn man einschlägige Gefahrenquellen identifiziert und beseitigt. Schränke, Regale und andere schwere Möbelstücke können schnell zur Gefahr werden, wenn sich Kinder daran hochziehen oder versuchen, darauf zu klettern. Solche Einrichtungsgegenstände sollten deshalb unbedingt an der Wand befestigt werden.
Hierfür gibt es spezielle Winkel oder Gurte, die einfach an der Rückseite der Möbel montiert und mit der Wand verschraubt werden. Dadurch wird verhindert, dass die Möbel umkippen und auf die Kinder stürzen. Diese Maßnahme ist besonders in Haushalten mit Kleinkindern unerlässlich, da selbst stabile Möbelstücke unter der Kraft eines kletterfreudigen Knirpses nachgeben können. Kinder lieben es, Schranktüren und Schubladen zu öffnen und zu entdecken, was sich darin verbirgt.
Kindersicherungen an Schranktüren und Schubladen installieren
Diese bergen jedoch oft gefährliche Gegenstände wie scharfe Messer, Putzmittel oder Medikamente. Kindersicherungen, die an Schranktüren und Schubladen angebracht werden, verhindern den ungehinderten Zugriff auf diese gefährlichen Utensilien. Es gibt verschiedene Arten von Sicherungen, von einfachen Klemmvorrichtungen bis hin zu komplexeren Systemen mit Magneten. Giftige Substanzen wie Reinigungsmittel, Chemikalien und Medikamente sollten stets in verschlossenen Schränken und außer Reichweite der Kleinen aufbewahrt werden, am besten in oberen Schränken, wo sie für Kinder schwerer zugänglich sind.
Auch spitze Ecken von Tischen, Regalen oder Schränken stellen eine Verletzungsgefahr dar, insbesondere für Kinder, die gerade erst das Laufen lernen. Eckenschutzvorrichtungen aus weichem Material wie Silikon oder Kunststoff bieten hier Abhilfe. Sie lassen sich einfach auf die Ecken aufstecken und mildern den Aufprall, falls ein Köpfchen dagegen stößt. Auch Türen können eine Gefahr darstellen, indem sie die kleinen Finger einquetschen. Türstopper und -puffer verhindern, dass Türen unkontrolliert zuschlagen und so Verletzungen verursachen. Es gibt spezielle Fingerklemmschutz-Vorrichtungen, die an den Scharnieren oder Kanten der Türen angebracht werden und ein Einklemmen der Kinderhände verhindern.
Steckdosen sichern, Treppenschutzgitter anbringen
Steckdosen üben eine besondere Anziehungskraft auf Kinder aus. Das Hineinstecken von Gegenständen kann jedoch zu lebensgefährlichen Stromschlägen führen. Eine einfache und effektive Lösung bieten Steckdosensicherungen. Diese kleinen Einsätze aus Kunststoff werden direkt in die Steckdose gesteckt und blockieren den Zugang zu den stromführenden Teilen. Alternativ gibt es auch Modelle, die fest mit der Steckdose verschraubt werden und somit noch sicherer sind. Beim Kauf der Produkte sollte man auf die CE-Kennzeichnung achten, damit die Sicherungen den geltenden Standards entsprechen.
Treppen sind eine besondere Gefahrenquelle für kleine Kinder, die noch unsicher auf den Beinen sind. Ein Sturz kann hier schwere Verletzungen verursachen. Treppenschutzgitter bieten hier eine effektive Lösung. Diese Gitter werden an den oberen und unteren Enden der Treppe montiert und verhindern, dass Kinder unbeaufsichtigt hinauf- oder hinuntersteigen. Es gibt Modelle, die in den Türrahmen geklemmt oder fest verschraubt werden. Wichtig ist, dass das Gitter stabil und sicher befestigt ist, damit es nicht umkippt oder sich löst. Zudem sollte es hoch genug sein, damit der Nachwuchs nicht einfach darüber klettern kann.
Keine Klettermöglichkeiten an Fenstern und Balkonen, Rutschsichere Böden
Fenster und Zugänge zu Balkonen sollten ohnehin nur unter Aufsicht geöffnet werden, wenn kleine Kinder im Haus leben. Um zu verhindern, dass Kinder sie eigenständig öffnen können, sollte man die Fenster mit abschließbaren Griffen oder Fenstersicherungen ausstatten. Für Balkone empfehlen sich außerdem hohe Brüstungen und Netze, die verhindern, dass Kinder darüber klettern können. Auch Blumenkästen und andere Gegenstände, die als Aufstiegshilfe dienen könnten, sollten außer Reichweite aufgestellt werden.
Besonders Fliesen und Laminatböden werden schnell zur Gefahrenzone, wenn sie feucht oder verschmutzt sind. Teppiche beziehungsweise Bodenmatten können hier Abhilfe schaffen. Achten Sie darauf, dass diese mit einer rutschfesten Unterlage ausgestattet sind. Auch spezielle Anti-Rutsch-Pads, die unter Teppiche gelegt werden, sorgen für zusätzliche Sicherheit. In Badezimmern oder in der Küche, wo Wasser auf den Boden gelangen kann, sind besonders rutschfeste Bodenbeläge empfehlenswert. Regelmäßiges Reinigen und Trocknen des Bodens hilft ebenfalls, die Sturzgefahr zu minimieren.
Glas ist zerbrechlich, und die scharfen Scherben können zu schweren Verletzungen führen. In Haushalten mit Kindern sollten Glasvitrinen oder Glastische vermieden werden oder zumindest aus Sicherheitsglas bestehen, das bei Bruch in kleine, weniger scharfkantige Stücke zerfällt. Dasselbe gilt auch für Glasscheiben in Türen und Fenstern: Diese sollten ebenfalls aus Sicherheitsglas bestehen oder mit einer Sicherheitsfolie versehen werden, um Verletzungen durch Splitter zu verhindern.
Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.
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